Ob am Frühstückstisch, zum Sonnenaufgang oder als Boygroup, das kreisrunde Kondom ist überall der unbestrittene Hauptdarsteller und somit Hoffnungsträger. Parolen wie “Kondome schützen vor Aids” sollen die Dringlichkeit dieser Investition unterstreichen.
Eines wird hierbei unmissverständlich klar, der Lebensentwurf “Enthaltsamkeit und Treue in der Ehe” findet keine glaubhafte Anerkennung. Man setzt auf “technische Lösung statt Verzicht”.
Der Betrachter findet sich auf einem der Plakatmotive mit der Frage nach dem “Seitensprung?” konfrontiert. Ein Kondom hüpft aus dem Bild, so als landete es kurz vorher auf einem Trampolin. Darunter ist zu lesen, “mach`s mit”.
Seitensprung als Volkssport oder kleines Kavaliersdelikt das sich bei Verwendung des Kondoms als risikolos einstufen lässt. Doch wohin springt, wer zur Seite springt ?
Wohin springt, wer zum Beispiel in eine andere Ehe dringt, wer sich auf ein kurzfristiges Wochenendabenteuer in der Nachbarschaft einlässt. Wer eine intime Urlaubsbekanntschaft im Dunstkreis der Anonymität eingeht.
Welche Vorstellungen werden hier vermittelt ? Ist es etwa “normal”, dass die Eltern, während ihre Kinder in der Schule sind die Zeit zu Seitensprüngen nutzen ?
An einem Ort wurde das Plakat mit dem Kommentar ergänzt – “Lasst Euch nicht für dumm verkaufen. Kondome schützen nicht vor Aids.”
Wer ein klein wenig weiterdenkt der fragt sich welches Verständnis von Familie und gegenseitigem Respekt die Entscheider dieser Kampagne haben.
Einerseits sollen Bildung und die Fähigkeit zur Ãbernahme der Verantwortung an die junge Generation vermittelt werden. Kinder sollen die Gesellschaft von morgen als gute Steuer- und Rentenzahler gestalten.
Andererseits ist die tragfähige Familie auf dem besten Weg zu Randgruppe zu werden. Beschleunigt wird diese Entwicklung in der Spass- und Verhütungsgesellschaft durch ein verzerrtes Bild vom verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität.
Wer Respekt und Verantwortung mit der Verwendung des Kondoms als erledigt erkennt, der denkt nicht weit genug. Denn der Seitensprung ist ein Sprung in den Abgrund. Zerstörerisches Misstrauen ist nicht selten die Folge.
Unzählige Beispiele aus der bunten Tagespresse zeigen das es sich hier um ein tieferes Problem mit schwerwiegenden Folgen handelt. Mit Sicherheit hatten eine Vielzahl der Betroffenen ihr Kondom nicht vergessen, ihre Familien wurden dennoch zerrissen.
Es wäre deshalb ganz bestimmt sinnvoller familienstärkendes Verhalten zu bewerben. Treue, Zurückhaltung und Respekt eben nicht als mittelalterliches Relikt abzutun sondern ihren aktuellen Wert hervorzuheben.
Sollten die Verantwortlichen dazu keinen Mut haben, dann wäre es schon hilfreich auf dem Seitensprung-Plakat nur ein kleines Wort auszutauschen. Es könnte dann im unteren rechten Eck die aufschlussreiche Erkenntnis stehen: mach`s nicht.
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